Marc-André Ocklenburg (Startnummer 306) und Torsten Graw (3234) überquerten nach zehn Kilometern gemeinsam die Ziellinie. Foto: Fischer, Armin (arfi)   

Rheinische Post 8. Juli 2018

Alpen Beim Alpener Stadtlauf gab’s über zehn Kilometer zwei Sieger. Mit dem Zuschauerinteresse an der Strecke war der ausrichtende Verein erneut unzufrieden.

Von Johannes Heiming

Es waren nicht die Teilnehmer des Hauptlaufs über zehn Kilometer, die in Alpen für das schönste Bild des Tages sorgten, sondern die Kleinsten. Aufgeteilt in zwei Gruppen machten sich etwa je 40 Kinder alleine oder an der Hand der Eltern auf den Weg auf die 400m-Runde. Angefeuert von den Zuschauern an der Bahn auf der Sportanlage am Schulzentrum wurden die Bambini ins Ziel getragen – manchmal nicht nur sprichwörtlich. Zur Belohnung gab’s für die jüngsten Sportler des 27. Stadtlaufs ein leckeres Eis und die verdiente Medaille. „Es ist uns sehr wichtig, auch den Mädchen und Jungen etwas zu bieten. Das macht unseren Lauf attraktiv. Und sie dürften ja auch gerne später alle wieder kommen“, sagte Günter Bachmann, der seinen ersten Stadtlauf als 1. Vorsitzender der LG Alpen erlebte. Verlassen konnte er sich dabei auf das eingespielte Team im Hintergrund, das mit akribischer Vorarbeit sowie Planung und mit viel Einsatz für einen reibungslosen Verlauf der Großveranstaltung sorgte.

Zum Abschluss stand mit dem Rennen über zehn Kilometer das sportliche Highlight an In einem starken Teilnehmerfeld hatte sich nach einem Viertel der Distanz eine kleine Spitzengruppe gebildet. Marc-Andre Ocklenburg, Torsten Graw und Fernando Concha gingen gemeinsam in die zweite Runde. In einem „langsamen Tempo“, wie’s Ocklenburg später nannte. Nach der Hälfte des Laufs hatte Concha seine beiden Kontrahenten ziehen lassen müssen. Graw und Ocklenburg jagten anschließend Seite an Seite über die Strecke, trotz des schon typisch heißen Wetters beim Alpener Stadtlauf.

Auch als sie zum letzten Mal auf dem Sportplatz einliefen, war noch keine Entscheidung gefallen. Und dabei blieb es. Wer einen Zielsprint erwartet hatte, sah sich getäuscht. Gemeinsam überquerten sie die Ziellinie in einer starken Zeit von 34:07 Minuten. „Wir haben 500 Meter vor dem Ziel ausgemacht, dass wir das so machen wollen“, erklärten Ocklenburg und Graw bei einer verdienten Erfrischung. „Wir haben nach und nach gemerkt, dass wir heute etwa gleichstark sind. Wir kennen uns sehr gut, haben uns immer wieder mit der Führungsarbeit abgewechselt. Da war es passend, es gemeinsam zu Ende zu bringen“, so Ocklenburg.

Eine eindeutige Siegerin gab’s bei den Frauen. Carina Fierek, die am Vorabend bereits den Zehn-Kilometer-Lauf in Drevenack hatte gewinnen können, lief auch in Alpen als Erste nach 41 Minuten und 39 Sekunden über die Zielinie. Sie verwies Carolin Joeken auf den zweiten Platz. „Die Beine waren schon schwer. Und bei der Hitze ist es ohnehin nicht einfach, zu Laufen. Aber ich konnte das Tempo ganz gut halten“, so Fierek.

Trotz der hohen Temperaturen konnten sich die Verantwortlichen der LG Alpen zuvor über zahlreiche Nachmeldungen freuen. Insgesamt gingen 467 Sportlerinnen und Sportler auf den verschiedenen Distanzen. „Mit den Zahlen können wir sehr zufrieden sein. Das ist schon wirklich gut gelaufen“, freute sich Bachmann. Zusammen mit seinem Team hatte sich der 1. Vorsitzende in den vergangenen Wochen bemüht, die Veranstaltung zu optimieren. „Wir haben einige kleine Änderungen vorgenommen, um unseren Lauf noch attraktiver zu machen“, so Bachmann.

Im Hinblick auf die Aktiven klappte dieses Unterfangen auch gut, enttäuschend blieb einmal mehr die Unterstützung vom Rand der Strecke. Große Zuschauermengen suchte man da vergeblich. Dabei hätten es die Läuferinnen und Läufer allemal verdient. So wie Jan Neuens und Jörg Mentzen, die sich beim Lauf über fünf Kilometer über den gemeinsamen Sieg freuen durften (17:31). Oder Katharina Wehr, die sich bei den Frauen den Sieg sicherte (18:56). „Vielleicht müssen wir doch mal über einen anderen Termin nachdenken“, sagte Bachmann, der aber insgesamt ein positives Fazit ziehen konnte: „Wir sind auf dem richtigen Weg.“